Leopold Deigner sen. (1896 – 1975)
Kammfabrik Deigner
1908: Mit zwölf Jahren, nach Abschluss der Volksschule, geht der Deutsch-Ungar in eine dreijährige Lehre in Óbuda (Alt-Ofen). Von seinem Meister, Herr Komáromi, lernt er das traditionelle Hornkammmachen. Im selben Betrieb legt er sowohl seine Gesellenprüfung als auch seine Meisterprüfung erfolgreich ab. Bis zum Militärdienst arbeitet er weiterhin in der Werkstatt seines Meisters.
1918/1919: Nach Ende des 1. Weltkrieges kehrt Leopold Deigner nach Hause zurück und macht sich in Törökbálint (Großturwall), einem Vorort von Budapest, als Kammmacher selbstständig.
1920: Leopold Deigner kauft in Budaörs (Wudersch), auch ein Vorort von Budapest, einen Bauplatz, um darauf zunächst eine Werkstatt und ein Jahr später ein Wohnhaus zu errichten.
1946: Die Familie Deigner wird nach dem 2. Weltkrieg aus Ungarn vertrieben und in Cleebronn im Zabergäu (Deutschland) angesiedelt. Schnell gelingt es ihnen die eigene Kammfabrik in Cleebronn aufzubauen.
Elisabeth Totzl, Katharina Dußle
und Theresia Wöhr
1975: Auch nach dem Tod von Leopold Deigner bleibt die Kammfabrik Deigner ein Familienbetrieb. Die drei Töchter Elisabeth Totzl, die damals in Ungarn – als erste Frau überhaupt – eine dreijährige Kammmacherlehre absolvierte, Katharina Dußle und Theresia Wöhr führen den Betrieb weiter.
1987: Der Fernsehsender WDR besucht die Kammfabrik in Cleebronn, um die Sachgeschichte “Hornkamm” für “Die Sendung mit der Maus” zu drehen. Elisabeth Totzl, Katharina Dußle, Theresia Wöhr und ihr Sohn Lothar Wöhr zeigen, in der 1988 ausgestrahlten Sendung, anhand der einzelnen Produktionsschritte, wie ein Hornkamm entsteht.
Theresia Wöhr und Lothar Wöhr
Hornverarbeitung Wöhr
1993: Theresia Wöhr und Lothar Wöhr führen die Familientradition gemeinsam in Cleebronn weiter. Ab dem Jahr 2000 ist Lothar Wöhr alleiniger Geschäftsführer der “Hornverarbeitung Wöhr.”
Lothar Wöhr, Teresa Thomas und Jason Thomas
Hornverarbeitung Thohr
2008: Teresa Thomas (Tochter von Lothar Wöhr) und Jason Thomas erwerben den neuen Firmensitz der Hornverarbeitung in Widdern. Durch Teresa und Jason Thomas, die das traditionelle Handwerk von Lothar Wöhr erlernen, ist auch nach über 9 Jahrzehnten Firmengeschichte, das Fortbestehen gesichert. Neben Hornkämmen wird ein breit gefächertes Sortiment an exklusiven Utensilien, Accessoires, Pflege- und Schmuckartikeln aus Horn und anderen Naturmaterialien angeboten. Auch Sonderanfertigungen für Kunden gehören zum Repertoire.
2014: Fortan wird das Sortiment unter dem neuen Namen “THOHR” (THOmas & wöHR) vertrieben.